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Geschichte: VI. Auferstehung aus Schutt und Asche

1. Rückkehr an die Wiege des IMB im oberen Kloster

Dank der göttlichen Vorsehung erblühte der Messbund aus Schutt und Asche zu neuem, verjüngtem Leben. P. Ar­nulf Götz (Kurator von 1945 bis 1949), der zusammen mit P. Parthenius Forschner nach dem Einzug der alliierten Truppen im Mai 1945 das Wunder der Rückkehr ins alte, obere Franziskanerkloster vollbrachte, setzte seine ganze Arbeitskraft ein, die Messbund-Kartei der Förderer und Mitglieder von Grund auf wieder aufzubauen.

2. Feierliche Erklärung der Schuttermutter zur neuen Patronin des IMB durch Bischof M. Rackl (8.12.1945)

Es war wie eine Neugründung des Ingolstädter Mess­bundes, als am 8. Dezember 1945 der Bischof von Eichstätt, Dr. Michael Rackl, die aus den Trümmern der unte­ren Franziskanerkirche wunderbar gerettete Statue der „Schuttermutter“' feierlich zur neuen Patronin des Maria­nischen Messbundes erhob, eine begeisterte Predigt über den Messbund hielt und ihm als Mitglied beitrat.

Zur Geschichte der heutigen Messbundpatronin, der sogenannten „Schuttermutter“, ist noch folgendes nach­zutragen: Das Gnadenbild der Schuttermutter, das Werk ei­nes unbekannten Bildhauers des 14. Jahrhunderts, befand sich ursprünglich in dem gotischen Marienkirchlein im Süden der Stadt an der Schutter, einem Zufluss der Donau. Nach einer Legende rauben Frevler aus einer Feldkapelle die Schuttermutter, sägen ihr den Kopf ab und werfen Rumpf und Kopf in die Donau. Beide Teile schwimmen die Donau aufwärts in die Schutter, einem Nebenflüsschen, das bei Ingolstadt in die Donau fließt, und man birgt das Gnadenbild aus der Schutter und deshalb wird sie „Schuttermutter ", „Mutter aus der Schutter" genannt. Neben der Schutter erbaut man für das Madonnenbild eine Kirche.

Die Verehrung des Volkes zu dieser wundertätigen Marienstatue nahm dermaßen zu, dass sich die Augustiner 1734/1735 zu einem Kirchenbau durch Johann Michael Fischer entschlossen.
Bei dem entsetzlichen Untergang der Augustinerkirche, auch untere Franziskanerkirche genannt, wurde das Gna­denbild der Schuttermutter wie durch ein Wunder gerettet. Obwohl eine Bombe nur wenige Meter hinter der Statue niederging, den Hochaltar zertrümmerte und das Gnaden­bild mit aller Wucht unter die Trümmer schleuderte, blieb sie doch unversehrt. Sie entging auch dem verheerenden Feuermeer, das die ganze Kirche nieder brannte. Als Zei­chen der Hoffnung ist diese Marienstatue allein aus der Zerstörung übriggeblieben. Gott selbst hat sie gleichsam dem IMB als neue Herrin und Beschützerin gegeben.

3. Neuer Aufschwung (1945-1952)

Unter dem Schutz seines neuen Patronatsbildes, unse­rer lieben Frau von der Schutter, nahm der IMB einen neu­en Aufschwung. Nach etwa 120 Jahren der Umsiedlung war er an seinen Entstehungsort, ins obere Kloster und in die alte Franziskanerkirche heimgekehrt. Die Schuttermutter fand ihren Platz in der hinteren Seitenkapelle, die einst Ölberg- oder Lichtenauerkapelle genannt wurde. Unter der Leitung von P. Silvester Eigner hielt das zähe Ringen um den Wiederaufbau des IMB an. Die jährlichen Neuzugänge stiegen bis zu 12 000 und 15 000 an. Erst unter seinen Nachfolgern P. Hildebrand Döllein und P. Matthaeus Butscher (beide seit 1952) und Frater Novatus Frank (seit 1956) gelang der entscheidende Durchbruch zu einer neuen Phase der Aufwärtsentwicklung.