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Geschichte: III. Weltweites Wachstum (1854-1914)

1. 125 Jahre Messbund-Lehre von der Unbefleckten Empfängnis zum Dogma erklärt

Vom 8. Dezember 1854 an, dem Tag, an dem Papst Pius IX. den Glaubenssatz von der Unbefleckten Empfängnis Mariä im Petersdom zu Rom verkündet hatte, stiegen die Aufnahmen im IMB rapide an. Der tiefere Grund für die­sen steilen Anstieg war die seit dem 13.Jahrhundert vom seligen Johannes Duns Scotus und der Franziskanerschule verteidigte Lehre von der Unbefleckten Empfängnis, die auch von Anfang an die Grundlage für den Marienkult im IMB bildete.

2. Dank und Anhänglichkeit des katholischen Volkes

Mit dem Titel aus dem ältesten Statutenbüchlein vom Jahr 1774: „Unter dem glorreichen Titul, der Anrufung und dem Schutz der unbefleckten Jungfrau und gnadenvollen Mutter Gottes errichtet", fand der IMB besonderen An­klang und Verbreitung beim katholischen Volk. Die Gläubigen hielten ihm sehr zugute, dass er seit 125 Jahren für diese Glaubenslehre sich eingesetzt und sie unter seinen Anhängern gefördert hatte. 1861 war die Zahl der lebenden Mitglieder bereits auf 28 700 gestiegen.

3. Drei Dekrete kirchlicher Anerkennung (1874-1876)

Die stete Aufwärtsentwicklung des IMB veranlass­te die kirchliche Autorität, Provinzial, Bischof und Papst, dem Messbund in erhöhtem Maße ihre Auf­merksamkeit und Förderung zukommen zu lassen.
 
Drei Anerkennungen sind hervorzuheben:

a) 1874, 3. Februar, Erhebung des IMB zur kirchlichen Bruderschaft durch den Eichstätter Bischof Franz Leopold von Leonrod.

b) 1874, 25. Juni, Eingliederung in die Erzbruderschaft von der Unbefleckten Empfängnis, die bei den Franziska­nern in Aracoeli zu Rom am 20.11.1854 errichtet wurde. Dadurch hatte der IMB auch Anteil an den Ablässen und geistigen Gütern dieser Bruderschaft.

c) 1876, 4. April, Dekret von Papst Pius IX.,in dem allen nicht in Ingolstadt wohnenden Mitgliedern die Gewin­nung der Ablässe in ihrer Pfarrkirche gewährt wird.

Das Wohlwollen der höchsten kirchlichen Autorität war sicherlich mit ein Grund, warum in den achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts die jährlichen Neuaufnah­men aufgrund 30 000 anstiegen.

4. Weltumspannender Aufschwung (Internationalisierung)

Von etwa 1880 an datiert der weltumspannende Auf­schwung des IMB. Der lngolstädter Messbund wird im wahrsten Sinne des Wortes katholisch. d.h. international, weltbekannt und weltverbreitet. Aus vielen Völkern und Nationen, Deutsche, Italiener, Franzosen. Slawen, Mongo­len und Afrikaner stoßen zu ihm. Vom Westen der USA bis Russland, vom Heiligen Land bis England. Aus Weltstädten wie Paris und London sowie aus kleinsten Dörfern sind sie in ihm vertreten. Neben Großen der Welt rechnen sich Fürsten der Kirche die Ehre an, Mitglied des IMB zu sein. Das schwache Reis, das P. lnnocenz Mayr einst gepflanzt hat, ist zum weltumspannenden Baum geworden, dessen Früchte Millionen Lebender und Verstorbener zugute kommen.